Orthopädie

Das Schultergelenk

Das Schultergelenk ist eines der größten Gelenke des Menschen und als Kugelgelenk mit Oberarmkopf und Schulterpfanne aufgebaut. Das Schultergelenk besitzt einen großen Bewegungsumfang, wird allerdings nur durch wenig knöcherne Strukturen geführt. Die Stabilität des Schultergelenkes wird neben Bandstrukturen vor allem durch Muskulatur, hier maßgeblich die Rotatorenmanschette, ermöglicht.

Erkrankungen des Schultergelenkes sind nur zu einem geringen Anteil durch knöcherne Veränderungen verursacht. Meist werden Beschwerden der Schulter durch Weichteilschäden hervorgerufen.

Neben unfallbedingten Läsionen der Schulter wie Ausrenkungen (Luxationen), Knochenbrüchen und Muskel-/Sehnenrissen treten häufig verschleißbedingte Erkranken mit Schäden der Rotatorenmanschette oder der langen Bizepssehne sowie das Schulterenpass-Syndrom oder Kalkablagerungen der Muskulatur auf. Die Arthrose des Schultergelenkes ist durch einen Knorpelverschleiß charakterisiert.

Läsionen der Rotatorenmanschette und der langen Bizepssehne:

Durch chronische Überlastung, verschleißbedingte Veränderungen, Kalkablagerungen oder auch bei einem ausgeprägten Schulterengpass-Syndrom können Läsionen der Rotatorenmanschette und der langen Bizepssehne entstehen. Diese reichen von entzündlichen Veränderungen über Teilrisse bis hin zu einem vollständigen Abriss der Muskulatur bzw. Sehne. Die therapeutischen Maßnahmen richten sich nach dem Ausmaß der Schmerzsymptomatik sowie der Funktionseinschränkung der Schulter. Neben Injektionsbehandlungen und Eigenblutverfahren kommen auch die Elektrotherapie bis hin zu operativen Maßnahmen im Sinne von minimal-invasiven Gelenkeingriffen zum Einsatz.

Schulterengpass-Syndrom (Impingement Syndrom):

Hier liegt eine Einengung zwischen Schulterdach und Oberarmkopf vor. Dadurch kommt es insbesondere beim Anheben des Oberarmes über die Horizontalebene zu einem Einklemmen (‚Impingement‘) von Gelenkkapsel, Sehne und Muskulatur. Dies führt langfristig zu einem chronischen Reizzustand mit Schleimbeutelentzündung bis hin zu Muskel- und Sehnenschäden.

Kalkschulter:

Hierbei handelt es sich um Kalkablagerungen im Muskel- und Sehnenbereich (‚Tendinosis calcarea‘). Ursache hierfür können chronische Entzündungen sowie Muskel- und Sehnenverletzungen sein. Als wichtigste therapeutische Maßnahme ist hier die Stosswellen-Therapie zu erwähnen mit der in der überwiegenden Zahl der Fälle langfristig eine Reduktion der Kalkablagerungen erreicht werden kann. Als Alternative ist der operative Eingriff mit Entfernung der Verkalkung zu sehen.

Schulterarthrose:

Bei der Schulterarthrose liegt eine verschleißbedingte Abnutzung der Knorpeloberfläche von Oberarmkopf oder Schulterpfanne vor. Dies führt langfristig zu einer schmerzhaften Funktionseinschränkung des Schultergelenkes. Bei leichter bis mäßiger Knorpelschädigung können intraartikuläre Injektionsbehandlungen mit Hyaluronsäure oder Eigenblutverfahren durchgeführt werden. Bei fortgeschrittener Arthrose ist meist der operative Ersatz mit einem Kunstgelenk nötig.

Frozen Shoulder (adhäsive Kapsulitis)

Die Frozen Shoulder, auch als Schultersteife bekannt, ist eine schmerzhafte und einschränkende Erkrankung des Schultergelenks, die durch eine Entzündung und Verdickung der Gelenkkapsel sowie durch Verklebungen und Vernarbungen im umgebenden Gewebe gekennzeichnet ist. Typischerweise entwickelt sich die Frozen Shoulder allmählich und durchläuft drei Hauptphasen:

  1. Einfrierphase: In dieser Phase treten zunehmende Schmerzen in der Schulter auf, begleitet von einer allmählichen Einschränkung der Beweglichkeit. Die Bewegungen, insbesondere seitliche und rotierende Bewegungen des Arms, werden zunehmend schwierig und schmerzhaft.
  2. Gefrorene Phase: Während dieser Phase ist die Beweglichkeit der Schulter stark eingeschränkt. Die Schmerzen können zwar weiterhin vorhanden sein, sind jedoch möglicherweise nicht mehr so intensiv wie in der vorherigen Phase.
  3. Auftauende Phase: In dieser Phase beginnt sich die Beweglichkeit der Schulter allmählich zu verbessern. Die Schmerzen können nachlassen, und die normale Beweglichkeit kehrt langsam zurück, obwohl dies einige Monate oder sogar Jahre dauern kann.

Die genaue Ursache der Frozen Shoulder ist nicht vollständig verstanden, aber Risikofaktoren können eine Rolle spielen, darunter Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen, Schulterverletzungen oder Operationen sowie längere Immobilisierung der Schulter.

Die Behandlung der Frozen Shoulder zielt darauf ab, die Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit schrittweise wiederherzustellen. Dies kann durch eine Kombination aus Physiotherapie, Schmerzmedikation, Injektionen von Kortikosteroiden in das Schultergelenk und in einigen Fällen auch durch chirurgische Intervention erfolgen, um verklebte Strukturen zu lösen. Frühe Intervention kann helfen, die Dauer und Schwere der Erkrankung zu reduzieren. Es ist wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und einen individuellen Behandlungsplan zu erstellen.

Schulterinstabilität (Schulterluxation):

Schulterinstabilität bezieht sich auf eine Situation, in der das Schultergelenk nicht stabil ist und es zu wiederholten Subluxationen (Teilausrenkungen) oder Luxationen (Vollausrenkungen) kommt.

Die Behandlung der Schulterinstabilität kann konservativ oder operativ erfolgen, abhängig von der Schwere der Instabilität, den Symptomen und den Bedürfnissen des Patienten. Zu den konservativen Behandlungsmethoden gehören Physiotherapie zur Stärkung der Schultermuskulatur und Verbesserung der Stabilität, Schienen oder Bandagen zur Immobilisierung und Injektionen zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung. In schwereren Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um das Schultergelenk zu stabilisieren, indem beispielsweise verletzte Bänder repariert oder rekonstruiert werden.

Das Kniegelenk

Das Kniegelenk ist das größte Gelenk des Menschen. Der Oberschenkelknochen, das Schienbein und die Kniescheibe bilden dabei die mit hyalinem Knorpel bezogenen Gelenkanteile aus. Es wird nicht nur muskulär, sondern vielmehr auch durch kräftige Bänder geführt und vollzieht bei Beugung eine komplizierte Drehgleitbewegung. Gepuffert und geführt werden die Gelenkflächen auch von knorpeligen Halbscheiben den Menisken.
Die Erkrankungen des Kniegelenkes sind häufig durch Verschleiß hervorgerufen, daneben aber auch durch Verletzungen, Verrenkungen, Bandverletzungen und angeborene Fehlformen wie X / O Fehlstellung und Kniescheibenfehlformen. Die Arthrose des Kniegelenkes ist durch einen Knorpelschaden charakterisiert.

Gelenkverschleiß (Arthrose)

Bei der Kniegelenkarthrose (Gonarthrose) liegt eine verschleißbedingte Abnutzung der Knorpeloberfläche von Oberschenkelknochen und / oder Schienbein und Kniescheibengelenkfläche vor. Dies führt langfristig zu einer schmerzhaften Funktionseinschränkung des Kniegelenkes. Bei leichter bis mäßiger Knorpelschädigung können intraartikuläre Injektionsbehandlungen mit Hyaluronsäure oder Eigenblutverfahren durchgeführt werden. Bei fortgeschrittener Arthrose ist meist der operative Ersatz mit einem Gelenkersatz (Kniegelenkendoprothese) nötig.

Meniskusschäden

Unter einer Meniskusläsion bzw. einem Meniskusriss versteht man eine Verletzung des Innen- oder Außenmeniskus. Meniskusläsionen können degenerativ oder traumatisch bedingt sein. Degenerative Veränderungen im Bereich der Menisken können zu spontanen Rissen oder auch zu Rissen durch geringe Gewalteinwirkung führen. Traumatisch bedingte Meniskusläsionen betreffen vor allem junge Menschen. Es werden verschiedene Rissformen unterschieden. Meist Liegen Kombinationsläsionen vor. Im Rahmen der Gelenkspiegelung (Arthroskopie) kann eine partielle Meniskektomie erfolgen, wobei jedoch auf ein schonendes Vorgehen geachtet werden sollte. Vor allem bei jüngeren Patienten wird versucht, Meniskusrisse zu nähen. Die Diagnostik erfolgt in der Regel im MRT.

Knorpelschäden

Veränderungen des Gelenksknorpels können durch eine Vielzahl von Ursachen entstehen, also beispielsweise (post-)traumatisch, degenerativ oder entzündlich bedingt sein.
Zur Diagnosefindung werden MRT, die diagnostische Arthroskopie, sowie typische Veränderungen in konventionellen Röntgenaufnahmen von Gelenken verwendet.
Heute wird vornehmlich die ICRS Klassifikation zur Stadieneinteilung verwendet. Knorpelschaden und Schmerzempfinden korrelieren nicht zwangsläufig.

Bandverletzungen

Neben Seitenbandverletzungen von Innen- und Aussenband kommt es recht häufig durch Sport zu Kreuzbandverletzungen insbesondere des vorderen Kreuzbandes. Durch direkten Anprall auch zu Verletzungen des hinteren Kreuzbandes. Kombinationsverletzungen von Knorpel, Band, Meniskus kommen vor. Letztlich muss individuell eine Diagnostik in der Regel durch Röntgen und MRT und Therapiestrategie von einem operativ wie konservativ Erfahrenen festgelegt werden.[/

Kniescheibenerkrankungen

Hierunter lassen sich verschiedene Erkrankungen subsummieren. Neben angeborene Fehlformen des Kniescheibengleitlagers und der Kniescheibe (Patelladysplasie) in ihren unterschiedlichen Ausprägungen, fallen darunter auch Hoch- und Tieffehllagen, wachstumsbedingte Erkrankungen wie z.B. der Morbus Osgood Schlatter, Kniescheibensehnenerkrankungen und Knorpelschäden. Auch die Kniescheibenverrenkungen ( Patellaluxationen).
Eine spezielle Form der Kniescheibenbeschwerden wird als femoropatellares Schmerzsyndrom FPS bezeichnet.

Der Fuß

In unserer Praxis behandeln wir als Fußspezialisten die Erkrankungen des Fußes , des Sprunggelenkes und des Unterschenkels.
Hierbei kann es sich um verschleißbedingte Veränderungen, Unfälle, sportliche Überlastungen, Fehlstellungen oder entzündliche Veränderungen handeln.
Für diese teils komplexen Krankheitsbilder bieten wir Ihnen als Fußzentrum ein umfassendes Spektrum der konservativen (nicht operativen) und operativen Möglichkeiten der Behandlung an.

Achillodynie (Entzündung der Achillessehne)

Möglichkeiten der konservativen Therapie der Achillodynie

Schon in der griechischen Mythologie galt die Achillessehne als die Schwachstelle des sonst unbesiegbaren Achilleus (Achilles-Ferse). Auch heute führen Beschwerden an der kräftigsten Sehne des menschlichen Körpers beispielsweise bei ambitionierten Läufern und Athleten häufig dazu, dass der Wettkampf oder das Training abgebrochen werden muss. Wie kann daher das Konzept  einer konservativen Behandlung der Achillodynie, eines Schmerzsyndroms der Achillessehne, aussehen ?

Die Hauptfunktion der Achillessehne besteht in der kraftvollen Plantarflexion des oberen Sprunggelenkes, das bedeutet: der Vorfuß wird kraftvoll nach unten gezogen. Diese Bewegung ist wesentlich für den Abstoß des Fußes beim Gehen und Laufen. Desweiteren wirkt die Achillessehne im unteren Sprunggelenk auch bei der Supination des Fußes mit. Dieses Bewegungsmuster  wird bei einem normalen Trainingslauf viele hundert Male durchgeführt, bei Belastungen mit dem mehrfachen des Körpergewichtes. In der Wettkampfsituation nimmt diese Belastung noch deutlich zu.

Kommt es bei einigen Sportlern zu Problemen, unterscheidet der Behandler Beschwerden, die entweder die Achillessehne direkt am Ansatz des Fersenbeins betreffen – oder die Sehne und das umgebende Gleitgewebe mehrere Zentimeter oberhalb dieses Ansatzes. Außerdem wird differenziert  zwischen akuten und chronischen Beschwerden. Während  bei der akuten Achillodynie noch  keine morphplogischen Veränderungen festzustellen sind, kommt es  bei der chronischen Achillodynie zu einer spindelförmigen Verdickung der Achillessehne. Die Achillodynie ist meist verbunden mit anhaltenden Schmerzen, die unterschiedlich stark ausgeprägt seien können. Überlastungen der Achillessehne im Laufsport und daraus resultierende Entzündungen (Achillodynie)  sind leider häufig – und oft auch sehr langwierig.

Zunächst steht die umfassende klinische Untersuchung an – mit Untersuchung der Beinachse, der Fußstellung und die Funktionsprüfung der gesamten Bewegungskette (Fuß, Sprunggelenk, Knie, Hüfte, Iliosakralgelenk). Die Diagnose dabei  ist häufig  ein Knick-Senkfuß und eine Verkürzung insbesondere der Wadenmuskulatur.

Auch die Laufband und Fußdruckanalyse gibt ein sicheres Bild der dynamischen Belastung des Läufers wieder.  Oft sind unpassende Laufschuhe für Beschwerden verantwortlich: vor allem sogenannte „Überpronierer“(siehe Praxistipp)

bekommen Probleme mit der Achillessehne, wenn sie mit ungeeigneten Laufschuhen schnellere, intensivere Trainingseinheiten absolvieren. Nicht selten handelt es sich  jedoch um eine Kombination verschiedener Ursachen, die dann zu den Problemen mit der Achillessehne führen. Ergänzend empfiehlt sich daher auch ein Muskelfunktionstest (Kraftmessung) der Beinmuskulatur. Hierbei können relevante muskuläre Dysbalancen erkannt werden.

Eine Ultraschalluntersuchung kann die Diagnose bestätigen und das Stadium der eventuellen degenerativen Veränderungen besser eingrenzen und sollte obligatorisch durchgeführt werden.

Ist die Achillessehne direkt am Ansatzes des Calcaneus (Fersenbeines) betroffen ( Insertionstendopathie ), kann eine Röntgenuntersuchung zum Ausschluss  knöcherner Veränderungen und Verletzungen  beitragen.  So kann die Pathologie  auf die Achillessehne eingegrenzt werden.

Im Zweifelsfall  empfiehlt sich eine ergänzende MRT-Untersuchung der Region.

Praxis-Tipp:

Viele Läufer neigen zu einer Überpronation in der Stützphase  (dabei senkt sich der innere Fußrand übermäßig und der Fuß knickt nach innen) und  in der Abstoßphase zu einer Übersupination (dabei senkt sich der äußere Fußrand übermäßig und der Fuß knickt außenseitig ab). Dies führt zu einer Fehlbelastung und zu Schmerzzuständen der Achillessehne. Eine Laufbandanalyse mit entsprechender Laufschuhempfehlung, häufig in Kombination mit Maßeinlagen und einem individuellem  Beinachsentraining durch einen Sportphysiotherapeut, befreien oft den Läufer von seinen Beschwerden.

Therapieempfehlungen

Im akuten Stadium empfiehlt sich zunächst meist eine Einlagenversorgung, eventuell in Kombination mit einer Achillessehnenbandage, oder auch der Einsatz eines stabilisierenden Tape-Verbandes.

Reduktion der Laufbelastung und die Empfehlung von Crosstraining (Radfahren, Schwimmen).

Begleitende physiotherapeutische Behandlung mit individuellem Beinachsentraining und exzentrischem Training (Dehnung). Eine enge Zusammenarbeit mit einem Physiotherapie- oder besser Reha-Zentrum ist hier sinnvoll.


Zusätzliche Therapiemaßnahmen:

ACP-Infiltrationen: ACP (autologes konditioniertes Plasma) ist ein Eigenblutprodukt.

Das Prinzip ist die Aktivierung der Thrombozyten (Blutplättchen), die wiederum proliferative Substanzen freisetzen (wie Platelet Derived Growth Factor ,PDGF) und morphogene Proteine (Transforming Growth factor, TGF), welche für Muskel-, Sehnen-, Knorpel- und Knochenheilung wichtig sind. Die ACP Infiltration ist insbesondere bei chronischen Verläufen ein sehr effektives Verfahren.

Dazu wird dem Patient Blut aus einer Armvene abgenommen und auf eine spezielle Weise zentrifugiert. Dies geschieht mittels einer speziell entwickelten Doppelspritze (Firma Arthrex Double Syringe). Dieses neu entwickelte Doppelkammersystem gewährleistet die sterile Gewinnung und sterile Injektion der Wachstumsfaktoren und bietet so höchstmögliche Sicherheit.

Die ACP-Behandlung ist kein Doping und steht nicht auf der Liste verbotener Maßnahmen oder Substanzen der World Anti-Doping Agency (WADA), obwohl Eigenblut zunächst vielleicht bedenklich klingt. Allerdings wird lediglich eine geringe Blutmenge abgenommen und umgehend wieder injiziert. Dabei geht es nicht darum, die Blutmenge zu erhöhen. Und die verabreichten Wachstumsfaktoren stammen ebenfalls aus dem eigenen Körper und werden lediglich konzentriert. Eine Behandlung ist daher für Profi- und Breitensportler unbedenklich.

Paratendinöse Infiltration mit Hyaluronsäure (z.B. Ostenil Tendon)

Bei Überbelastungen der Sehne verändert sich unter anderem die Konsistenz der Mukopolysaccharide im Sehnengleitgewebe. Diese Gleitsubstanz wird durch den Entzündungsprozess deutlich zähflüssiger. Durch die paratendinöse Infiltration von Hyaluronsäure kommt es zu einer Verbesserung der Rheologie und zu einem Rückgang der Inflammation. Ein Nachteil ist das bisher für die Hyaluronsäure ( Sportvis ) keine explizite Zulassung für die Anwendung an der Achillessehne vorliegt sondern lediglich für die Anwendung am Sprunggelenk, Ellenbogen und der Schulter.

Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT):

Insbesondere bei Sehnenansatznahen Beschwerden eignet sich die Behandlung mit der extrakorporalen fokussierten  Stoßwelle. Zur Behandlung der Achillodynie ist aber auch der Einsatz von radiären oder linearen Stoßwellen grundsätzlich möglich. Zu Vorbereitung des Patienten wird die differenzierte und dokumentierte Aufklärung und Information insbesondere über den Wirkungseintritt nach Wochen, explizite Aufklärung über Gefahr der Sehnenruptur bei Vorschäden und vorzeitiger Sportbelastung nach der Behandlung empfohlen. Die ESWT sollte immer eine durch den qualifizierten Arzt persönlich zu erbringende Leistung sein. Eine Lokalanästhesie ist nicht sinnvoll.

Die Behandlung erfolgt in einem Intervall von 1-2 Wochen mit einer Frequenz von 4-6 Hz und  mit 1000-3000 Impulsen und einer Energie Flächen Dosis (EFD ) zwischen 0,08-0,25 MJ/mm2  pro Behandlung.

In der Praxis hat sich auch der Einsatz von Kältetherapie als Thermoschocktherapie (Neuroreflektorische Kältetherapie) bewährt. Sie bewirkt einen Kälteschock mittels hyperbarem CO2-Gas, das als Trockeneis auf die Haut prallt und diese innerhalb von 30 sec. auf etwa 2-4 °C herunterkühlt.

Als erweiterte Therapieempfehlung können Nahrungsergänzungsprodukte abgestimmt auf die Sehnenregeneration für  drei Monate zum Einsatz kommen.

Lasertherapie:

Die Lasertherapie hat sich als vielversprechende Behandlungsmethode für Achillessehnenerkrankungen erwiesen. Durch die gezielte Anwendung von Laserlicht kann sie mehrere positive Effekte erzielen. 1. Schmerzlinderung, 2. Beschleunigte Heilung, 3. Entzündungshemmung, 4. Verbesserung der Gewebeflexibilität und -elastizität.
Insgesamt kann die Lasertherapie eine wirksame Ergänzung zu anderen Behandlungsansätzen wie Physiotherapie und medikamentöser Therapie bei Achillessehnenerkrankungen sein, indem sie Schmerzen lindert, die Heilung unterstützt und die funktionelle Rehabilitation fördert.

Fazit:

Die konservative  Behandlung der Achillodynie sollte nach umfangreicher Eingangsdiagnostik möglichst frühzeitig beginnen. Die Behandlung der Achillodynie ist dabei vielseitig und individuell unterschiedlich, aber oft schwierig und erfordert die Geduld von Sportler und Therapeuten

Hallux Valgus:

Der Hallux valgus beschreibt die Schiefstellung der Großzehe im Grundgelenk nach außen hin. Die Sehnen zu den Zehen verlaufen nicht mehr zentral über das Gelenk, sondern weiter innen und ziehen die Zehen in eine schiefe Position. Am dadurch hervortretenden Großzehenballen bilden sich häufig schmerzhafte Entzündungen verursacht durch den Druck des Schuhs.

Hammerzehe:

Bei der Hammerzehe handelt es sich um eine Fehlstellung der Zehen durch Kontraktion der Beuge- und Streckmuskulatur des Fußes. Die Zehenkuppen erreichen oft den Boden nicht, das Zehengrundgelenk kann luxiert sein, d.h. die Zehe weicht aus dem Grundgelenk.

Großzehengrundglenksarthrose (Hallux rigidus)

Hallux rigidus beschreibt die Großzehenarthrose, die durch Abnutzung des Grundgelenks der Großzehe verursacht wird. Dadurch kommt es meistens zu staken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.

Morton Neurom

Das Morton Neurom ist eine spezielle Erkrankung, die mit einem geschwollenen und entzündeten Nerv im Vorfuß einhergeht. Dabei entsteht ein Neurom ( eine gutartige Nervenschwellung). Oft wird dies durch spezifische Überlastungen ausgelöst. Stechende , teils brennende Fußschmerzen (Metatarsalgie) und Taubheit häufigim Bereich der 2- bis 4. Zehe sind die Folge.

Ganglion

Ein Ganglion (im Volksmund „Überbein“ genannt) ist  eine gutartige, vom Körper neu gebildete Ausstülpung einer Gelenkkapsel oder Sehnenscheide im Bereich des Fußes. Man spricht von einer sogenannten Weichteilgeschwulst. Das Ganglion ist mit einer klaren, gallertartigen Flüssigkeit gefüllt und fühlt sich prall-elastisch an. Meist entwickelt es sich im Bereich des Fußrücken . Ein Überbein kann allein stehend, klein bis sehr groß sein oder  auch mehrere Knötchen bilden.

 Die Wirbelsäule:

 Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Die Wirbelsäule ist eine tragende Säule des menschlichen Körpers und spielt eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung und Beweglichkeit. Jedoch sind Wirbelsäulenerkrankungen weit verbreitet und können erhebliche Schmerzen und Einschränkungen verursachen. In diesem Artikel werden wir einen Überblick über die häufigsten Wirbelsäulenerkrankungen geben, ihre Ursachen, Symptome und mögliche Behandlungsoptionen.

  1. Bandscheibenvorfall (Diskushernie)

Ein Bandscheibenvorfall tritt auf, wenn der weiche Kern einer Bandscheibe zwischen den Wirbeln hervorragt und auf die umgebenden Nerven oder das Rückenmark drückt. Dies kann zu Rückenschmerzen, Taubheitsgefühlen, Kribbeln und Muskelschwäche in den betroffenen Bereichen führen.

Ursachen: Bandscheibenvorfälle können durch Verschleiß, Alterung, Verletzungen oder plötzliche Überlastungen verursacht werden.

Symptome: Zu den häufigsten Symptomen gehören Rückenschmerzen, die sich bis in die Arme oder Beine ausbreiten können, sowie Taubheitsgefühle oder Muskelschwäche.

Behandlung: Die Behandlung kann konservative Maßnahmen wie Ruhe, Physiotherapie, Schmerzmedikation und Injektionstherapie umfassen. In schwereren Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um den Druck auf die Nerven zu entlasten.

  1. Degenerative Wirbelsäulenerkrankungen

Degenerative Veränderungen der Wirbelsäule sind Teil des natürlichen Alterungsprozesses und können zu verschiedenen Erkrankungen führen, darunter Bandscheibendegeneration, Facettengelenkarthrose und Spinalkanalstenose.

Ursachen: Die Hauptursachen für degenerative Wirbelsäulenerkrankungen sind Verschleiß, Alterung und Überlastung der Wirbelsäule im Laufe der Zeit.

Symptome: Die Symptome variieren je nach Art der Erkrankung, können aber Rückenschmerzen, Steifheit, Muskelschwäche, Gangstörungen und neurologische Symptome wie Taubheitsgefühle und Kribbeln umfassen.

Behandlung: Die Behandlung kann konservative Maßnahmen wie Physiotherapie, Schmerzmanagement, Injektionstherapie und gegebenenfalls Operationen umfassen, um die Symptome zu lindern und die Funktion zu verbessern.

  1. Spondylolisthesis

Spondylolisthesis tritt auf, wenn ein Wirbel aus seiner normalen Position gleitet und auf den darunter liegenden Wirbel gleitet. Dies kann zu Rückenschmerzen, Instabilität und Nervenkompression führen.

Ursachen: Die häufigsten Ursachen sind angeborene Fehlbildungen, Verschleiß, Verletzungen und Überlastung der Wirbelsäule.

Symptome: Zu den Symptomen gehören Rückenschmerzen, Steifheit, Muskelschwäche und neurologische Symptome wie Taubheitsgefühle und Kribbeln.

Behandlung: Die Behandlung hängt von der Schwere der Erkrankung ab und kann konservative Maßnahmen wie Physiotherapie, Schmerzmanagement und Injektionstherapie umfassen. In einigen Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um die Stabilität der Wirbelsäule wiederherzustellen.

  1. Wirbelkörperfrakturen

Wirbelkörperfrakturen treten auf, wenn einer oder mehrere Wirbelkörper gebrochen sind. Dies kann durch Trauma wie Stürze, Unfälle oder Osteoporose-bedingte Knochenbrüche verursacht werden.

Ursachen: Die Hauptursachen für Wirbelkörperfrakturen sind Trauma und Osteoporose, eine Erkrankung, die zu einer Verringerung der Knochendichte führt und das Risiko von Knochenbrüchen erhöht.

Symptome: Zu den Symptomen gehören akute Rückenschmerzen, die sich bei Bewegung verschlimmern, sowie Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Lähmungen in den Beinen, wenn Nervenkompression vorliegt.

Behandlung: Die Behandlung von Wirbelkörperfrakturen kann konservative Maßnahmen wie Ruhe, Schmerzmanagement, Physiotherapie und Korsetttherapie umfassen. In einigen Fällen kann eine Operation erforderlich sein, insbesondere wenn die Fraktur die Stabilität der Wirbelsäule beeinträchtigt oder das Rückenmark komprimiert.

  1. Skoliose

Skoliose ist eine seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule, die oft in der Adoleszenz diagnostiziert wird, aber auch bei Erwachsenen auftreten kann. Es kann zu Rückenschmerzen, Deformitäten und Funktionsbeeinträchtigungen führen.

Ursachen: Die Ursachen für Skoliose können genetisch bedingt sein oder auf Faktoren wie Wachstumsschübe während der Adoleszenz, Muskelungleichgewichte oder neurologische Erkrankungen zurückzuführen sein.

Symptome: Die Symptome können Rückenschmerzen, eine sichtbare seitliche Krümmung der Wirbelsäule, Asymmetrie der Schultern oder des Beckens und eingeschränkte Beweglichkeit umfassen.

Behandlung: Die Behandlung von Skoliose hängt von der Schwere der Krümmung und dem Alter des Patienten ab. Sie kann konservative Maßnahmen wie Physiotherapie, Korsetttherapie und regelmäßige Überwachung umfassen. In schwereren Fällen oder bei fortschreitender Krümmung kann eine Operation erwogen werden, um die Wirbelsäule zu stabilisieren und die Deformität zu korrigieren.

In unserer Orthopädisch Chirurgischen Praxis sind wir auch spezialisiert auf die Diagnose und Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen. Wir stehen Ihnen zur Seite, um Ihre Symptome zu lindern, die Funktion zu verbessern und Ihre Lebensqualität wiederherzustellen.

 Operative Therapie

Eine Operation ist ein instrumenteller chirurgischer Eingriff am oder im Körper eines Patienten zum Zwecke der Therapie, seltener auch der Diagnostik. Im Allgemeinen erfolgt er unter Anästhesie.
Minimal-invasive Operationen (an den Gelenken Arthroskopie genannt) vermindern den Umfang des Gewebeschadens durch den Zugang und allein hierdurch den operativen und postoperativen Schmerz. Letztlich sollte die Entscheidung zu einer Operation immer individuell unter Ausschöpfung der konservativen Möglichkeiten und Abwägung von Risiken und Nutzen zum Wohle des Patienten getroffen werden.

Kniegelenksersatz

Eine Kniegelenksendoprothese ist die Bezeichnung  für einen teilweisen oder meist vollständigen Oberflächenersatz der geschädigten abgerieben Knorpelflächen bei Arthrose des Knieglenkes (Gonarthrose). Dabei bleibt das Gelenk in der Regel von eigenen Bändern geführt. Die Knieprothese ist nach der Hüftgelenksprothese die am zweithäufigsten verwendete Gelenksendoprothese deutschlandweit. Auf Grund der verschiedenen Erkrankungen und Arten der Gelenkersatzprothesen wählen wir aus den unterschiedlichen Implantattypen die bestmögliche Lösung, individuelle Größe und Therapie für die betroffene Patienten aus.

Künstlicher Gelenkersatz (Endoprothetik)

Bei frotgeschrittener Arthrose des Hüftgelenkes muss häufig ein künstlicher Gelenkersatz durchgeführt werden. Das Hüftgelenk ist das am häufigsten mit einem Gelenkersatz versorgte Gelenk des Menschen. Hier werden entsprechende Metallimplantate im Bereich des Oberschenkelknochens und der Hüftpfanne fest verankert. Je nach knöcherner Gegebenheit wird für die Implantation zusätzlich Knochenzement eingesetzt. Die modernen Implantate zeichnen sich durch eine standardisierte Handhabung mit langer Haltbarkeit aus.

Minimalinvasive Gelenkchirurgie

Hierunter versteht man operative Gelenkeingriffe die mit Hilfe einer Kamera („Arthroskopie“) über kleine Hautschnitte durchgeführt werden können. Dadurch treten geringere Schmerzen nach der Operation auf und die Rehabilitation und Mobilisation des Patienten kann schneller erfolgen. Diese Operationstechnik kommt überwiegend beim Schulter-, Knie- und Sprunggelenk zum Einsatz und kann meist im Rahmen eines ambulanten Klinikaufenthaltes durchgeführt werden.

Operativer Eingriff an der Hand

In unserer Praxis befassen wir uns mit der Diagnosestellung und Behandlung von akuten oder chronischen Schäden oder Verletzungen an den oberen Extremitäten (Schulter, Oberarm, Unterarm, Hand, Finger, Daumen).
Das Gebiet der Handchirurgie umfasst die Vorbeugung, Erkennung, operative und konservative Behandlung von Erkrankungen, Verletzungen, Fehlbildungen und Tumoren der Hand und des Unterarms.

Schnappfinger
Mit schnellender Finger (auch Schnappfinger, Springfinger, lat. Tendovaginitis stenosans oder Digitus saltans) wird eine anlagebedingte Erkrankung bezeichnet, bei der die Beugesehnen eines Fingers über dem beugeseitigen Fingergrundgelenk verdickt sind und dadurch nicht mehr frei durch das dortige Ringband gleiten können (sog. Ringband-Stenose). Dadurch kommt es zu einem ‚Schnappen‘ des Fingers beim Beugen oder beim Strecken in die Normalposition, zum Strecken muss oft nachgeholfen werden.
Da die Tendovaginitis stenosans ein Überlastungsschaden ist, empfiehlt sich auch eine vorübergehende Schonung.
Die Diagnose erfolgt klinisch, d. h. anhand der körperlichen Untersuchung.
Die Therapie besteht in einem kleinen operativen Eingriff, bei dem in örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) das Ringband aufgeschnitten wird; dann kann das Ringband wieder frei gleiten.

Sehnenscheidenentzündung
Die Sehnenscheidenentzündung ist eine Entzündung der Sehnenscheiden. Sie äußert sich in starken stechenden oder ziehenden Schmerzen. Sehnenscheidenentzündungen treten vor allem im Bereich des Handgelenks auf.
Eine Sehnenscheidenentzündung kann durch längerfristiges Überstrapazieren der Handgelenke verursacht werden. Beispiele für solche Ursachen sind Fehlhaltungen oder eine unergonomische Ausstattung an Computer-Arbeitsplätzen – die zum, manchmal umgangssprachlich auch als „Mausarm“ bezeichneten, Repetitive Strain Injury Syndrom führen können – und ähnlich monoton belastende Tätigkeiten sowie fortgesetzte Überbeanspruchung des Handgelenks.
Tendovaginitis stenosans de Quervain des ersten Sehnenfaches. Hierdurch verlaufen die Sehnen der Daumenmuskeln. Ursache ist meist eine Überlastung dieser Sehnen durch häufige Bewegung des Daumens von der Handfläche weg. Ein gehäuftes Auftreten wird bei Müttern beobachtet, die häufig mit kraftvoller Daumenabspreizung ein Baby halten, sowie häufigem Tippen von Mobiltelefonnachrichten.
Klinisch ist dabei meist der Finkelstein-Test positiv, der einer passiven Überdehnung der Sehnen entspricht.
Die Therapie unterscheidet sich nicht von der anderer Sehnenscheidenentzündungen und besteht in der Anwendung eines Antiphlogistikums, lokal oder systemisch, der Ruhigstellung und Vermeidung der Überlastung, Eisanwendung und ggf. Infiltration eines Cortison-Präparates. Kommt es darunter nicht zu einer Heilung, kann operativ die fibröse Sehnenscheide gespalten werden.

Karpaltunnelsyndrom
Typisches Erstsymptom sind auftretende Schmerzen oder Missempfindungen (Einschlafen, Ameisenlaufen), die mit Schwerpunkt im Versorgungsbereich des Nervus medianus von der Hand diffus in den gesamten Arm einstrahlen können.

Anfangs treten die Beschwerden während und vor allem nach Belastung des Handgelenks auf, z. B. nach körperlicher Arbeit oder beim Fahrradfahren. Später kommt es aber auch ohne erkennbaren Anlass zu nächtlichen Beschwerden. Schließlich treten die Beschwerden auch zunehmend tagsüber auf und es kommt durch eine Druckschädigung von Nervenfasern durch die Einengung im Karpaltunnel.

Wenn die Nervenschädigung fortschreitet, kommt es zu einer Zunahme der Schwäche bestimmter Handmuskeln und Minderung des Tastgefühls in einem umschriebenen Hautbereich. Insbesondere durch Funktionsminderung des Daumens kommt es zu einer Behinderung. Andererseits lassen aber in diesem Stadium die Schmerzen nach, da auch die Schmerzfasern zerstört werden. Die Diagnose sollte immer neurologisch gesichert werden.

Im Anfangsstadium des Karpaltunnelsyndroms kann eine konservative Behandlung versucht werden.
Kommt es unter der konservativen Therapie nicht zu einer Verbesserung der Beschwerden sollte eine Operation erfolgen um Dauerschäden des Nerven zu vermeiden. Es gibt ein endoskopisches und offenes Verfahren.

Das Prinzip der Operation ist die komplette Durchtrennung des Retinaculum_flexorum, jenes Bandes, welches die Handwurzelknochen überspannt und den Karpaltunnel hohlhandwärts begrenzt. Der Nerv erholt sich in der Folge, falls die Schädigung durch das Karpaltunnelsyndrom noch nicht zu lange bestanden hat, durch die erreichte Druckentlastung. Entgegen früheren Gepflogenheiten sind Maßnahmen direkt am Nerv nur in seltenen, gut begründeten Ausnahmefällen angezeigt.

Der Eingriff ist eine der häufigsten Operationen für einen Handchirurgen, dauert wenige Minuten und ist sehr sicher, d. h. mit minimaler Komplikationsrate behaftet. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit beträgt je nach Tätigkeitsfeld wenige Tage bis einige Wochen.

Morbus Dupuytren
Charakteristisch für die Erkrankung ist das Auftreten von Knoten und Strängen an der Innenfläche der Hand.
Der natürliche Verlauf ist variabel, und eine Verschlechterung findet oft langsam über Jahre statt. Ein Stillstand ist jedoch ebenso in jedem Stadium möglich. Es dauert oft Jahre, bis die zunächst tastbare, knotige oder strangartige Verhärtung auch zu einer Einschränkung der Bewegungsfähigkeit in den Fingergrund- und -mittelgelenken (Beugekontraktur) führt. In der Regel wird erst in diesem fortgeschrittenen Stadium an eine Behandlung, namentlich an eine Operation gedacht.
Konservative Maßnahmen, wie Salbenverbände, Medikamente, Krankengymnastik oder Massagen haben keine Aussicht auf Erfolg.
Eine weitere mögliche Behandlung besteht in der operativen Entfernung des gesamten befallenen Gewebes (offene Fasziotomie). Es sollte hierbei nicht zu früh operiert werden, sondern erst, wenn es bereits zu beginnenden Streckbehinderungen der Finger (etwa ab 45 °) gekommen ist oder wenn Schmerzen bestehen.
Eine weitere Option ist die Nadelfasziotomie, auch Fibrosenperforation genannt. Ihr Vorteil ist, dass sie ambulant und ohne Narkose, auch mehrfach, durchgeführt werden kann.

Ganglion (Überbein)

Ein Ganglion ist eine einzeln oder mehrfach auftretende, gutartige Geschwulstbildung im Bereich einer Gelenkkapsel oder oberflächlichen Sehnenscheide (Sehnenscheidenhygrom).
Der Grund für die Entstehung ist meist unbekannt; eine Überbeanspruchung der entsprechenden Strukturen mit chronischen Reizzuständen, aber auch eine Spontanbildung, werden angenommen. Typischerweise hat ein von einer Gelenkkapsel ausgehendes Ganglion immer eine kleine, gestielte Verbindung zum Gelenkbinnenraum, durch die grundsätzlich ein Flüssigkeitsaustausch zwischen beiden Strukturen möglich ist. Besteht also beispielsweise im Rahmen einer aktivierten Arthrose ein Gelenkerguss, so ändert sich – abhängig von der Gelenkstellung – der Spannungszustand der Gelenkkapsel, also der Binnendruck im Gelenk, und ein Ganglion kann sich somit mehr oder weniger füllen. Im Bereich von Gelenken kann ein Ganglion auch als Ausstülpung des inneren Blattes der Gelenkkapsel durch Schwachstellen der äußeren hindurch entstehen
Zunächst kann in den Fällen, die weniger Beschwerden verursachen, eine Ruhigstellung der betreffenden Region angestrebt werden, wodurch das Ganglion sich oft zurückbildet, bei neuerlicher Überbeanspruchung jedoch meist wieder auftritt (weil z. B. ein Gelenkerguss wieder zunimmt).
Eine Form der Therapie ist die Punktion des Ganglions mit Absaugen des Inhalts. Häufig füllt sich der Innenraum des Ganglions jedoch nach einiger Zeit wieder, so dass in der Regel die operative Sanierung anzustreben ist.
Die Operation kann sowohl konventionell als auch endoskopisch erfolgen. Bei der konventionellen Operation wird das Ganglion über einen möglichst kleinen Zugang/Schnitt (je nach Größe) mitsamt seinem Stiel abgetragen. Führt man die entsprechende Operation endoskopisch durch, werden die Instrumente über zwei oder drei kleine Hautschnitte eingeführt. Bei beiden Operationsverfahren kann es in 20 bis 30 Prozent der Fälle zu einem Wiederauftreten der Erkrankung (Rezidiv) kommen.

Daumensattelgelenkarthrose (Rhizarthrose)
Gesichert wird die Diagnose durch eine Röntgenaufnahme. Jedoch gibt das radiologische Ausmaß einer Sattelgelenkarthrose keine Auskunft über die Schmerzintensität, die ein Patient empfindet. Es gibt Patienten mit fortgeschrittenen Krankheitszeichen in Röntgenbildern, die keine wesentlichen Schmerzen verspüren und umgekehrt.
Zunächst erfolgt eine konservative Therapie, und nur in seltenen Fällen werden operative Eingriffe vorgenommen, da es kein Verfahren mit durchweg guten und langanhaltenden Ergebnissen gibt.

Die konservative Therapie hat zum Ziel, die für die Schmerzen verantwortliche Entzündung zu behandeln. Dies erfolgt meist durch Schonung, Kühlung und Einnahme oder lokale Applikation eines entzündungshemmenden Medikaments. Eine Ruhigstellung des Daumensattelgelenks bei freier Bewegung der Finger- und Daumengelenke kann durch spezielle Handgelenkschienen (Orthesen) erfolgen, die das Daumensattelgelenk mit einschließen.
Zur konservativen Therapie zählen auch die gelegentliche Injektion eines Cortisonpräparates in das Gelenk bei akuter Entzündung oder die Injektion von Hyaluronsäure oder autologem conditioniertem Plasma (ACP).

Fußchirurgie

Hallux Valgus, Hallux valgus interphalangeus:

Eine einmal eingetretene deutliche Fehlstellung der Großzehe lässt sich nur durch eine Operation korrigieren. Diese ist im Falle von Schmerzen angeraten. In Abhängigkeit von der Ausprägung des Hallux valgus und den bestehenden Beschwerden wird das entsprechende Verfahren gewählt.

Von den beschriebenen etwa 150 Methoden sind ca. zehn im deutschsprachigen Raum gebräuchlich. Besteht zusätzlich zum Hallux valgus auch eine Arthrose im Grundgelenk der Großzehe (Hallux rigidus), muss vorrangig diese behandelt werden.

Fast alle Operationsmethoden bestehen aus einer Durchtrennung des ersten Mittelfußknochens, aber in verschiedener Schnittführung. Danach wird der zehenwärts gelegene Anteil des Mittelfußknochens in Richtung des zweiten Mittelfußknochens verschoben (wo er ursprünglich gelegen hat) und die beiden Teile des Mittelfußknochens werden eingestaucht oder mit Drähten oder Schrauben fixiert. Abschließend wird die Großzehe mit kräftigen Nähten wieder geradegestellt.

Wir bevorzugen eine schonende gelenkerhaltende Methode (Chevron, Austin, Scarf).

Bei zusätzlicher Fehlstellung der Großzehe selbst (Hallux valgus interphalangeus) wird ein kleiner Knochenkeil aus dem Großzehengrundglied entnommen (Operation nach Akin). Damit kann die Großzehe wieder in die richtige Richtung positioniert werden. Zur Fixierung des durchtrennten Knochens wird eine  Metallklammer, eine Schraube, Drahtschlinge oder auch eine Naht des Knochens verwendet.

Diese Operation wird häufig als sinnvolle Ergänzung zu einer Hallux Valgus Operation vorgenommen.

Nachbehandlung:
Unmittelbar nach der OP erfolgt die Versorgung  mit einem speziellen  Therapieschuh (Vorfußentlastungsschuh. Die Vollbelastung ist direkt nach der  OP möglich.  Nach 4-6 Wochen kann normales Schuhwerk wieder getragen werden.

Hammerzehe, Krallenzehe:

Bei der Operation wird das Köpfchen des Grundgliedes entfernt und die Zehe gestreckt. Das Mittelgelenk kann auch in der korrigierten Stellung versteift werden. Eine Sehnenverlagerung ist eventuell zusätzlich  notwendig.

Nachbehandlung:
Die Zehe wird vorübergehend für ca. 3 Wochen mit einem Draht stabilisiert.

Bei leichten flexiblen Fehlstellungen der Zehen werden

die verkürzten Sehnen und die Gelenkkapsel durchtrennt, verlagert oder verlängert. Gegebenenfalls muss das Köpfchen des Grundglieds zusätzlich entfernt werden. Die Lücke füllt sich mit Bindegewebe. Häufig wird auch hier die Zehe vorübergehend mit einem Draht stabilisiert.

Großzehengrundglenksarthrose (Hallux rigidus)

Wenn das Gelenk noch zu erhalten ist wird eine Knochenabtragung am Großzehengrundgelenk durchgeführt (Cheilektomie).

Wenn eine Gelenkerhalt nicht mehr möglich ist besteht die Möglichkeit einer Gelenkversteifung (Arthrodese).

Nachbehandlung:
Nach der Operation kann der Fuß in der Regel in einem Spezialschuh belastet werden. Wenn das Gelenk nicht versteift wurde, ist für den Erfolg der Operation eine frühzeitige, intensive Krankengymnastik notwendig.

Materialentfernungen

Bei liegendem Osteosynthesematerial  (Schrauben , Platten ,Drähte etc. ), werden diese von uns entfernt ggf. auch in Kombination mit weiteren Fußchirurgischen Eingriffen.

Nachbehandlung:
In der Regel ist eine Vollbelastung möglich

Ganglion
Bei der OP  wird über einen kleinen Hautschnitt im Verlauf der Hautspaltlinien das Ganglion dargestellt und unter sicherem Schonen der Gefäß-, Nerven- und Sehnenstrukturen vollständig entfernt. Die Basis, der „Stiel“ wird dargestellt und an der Einmündung zum Gelenk/zur Sehnenscheide abgesetzt.

Morton Neurom
Bei der Operation wird der entsprechende Nerv und Nervenknoten freigelegt und/oder entfernt. Danach verbleibt möglicherweise eine Gefühlsminderung im Versorgungsgebiet der betroffenen Zehennerven.

Nachbehandlung:
Nach gesicherter Wundheilung, die meist in einem Spezialschuh (Verbandsschuh) abgewartet wird, ist eine Vollbelastung möglich. Nervenschmerzen und Schwellungen können anschließend noch einige Wochen auftreten.

 Eingewachsener Zehennagel (Unguis incarnatus)

Bei der Operation erfolgt die sorgfältige chirurgische Teilentfernung des betroffenen Nagels mit Entfernung des darunterliegenden, entzündeten Gewebes und gleichzeitiger Ausrottung der Nagelwurzel, um ein erneutes Nagelfehlwachstum zu verhindern („Emmert-Plastik“).

Manualtherapeutische und osteopathische Untersuchungstechniken
Osteopathie

Der Begriff Osteopathie ist zur  Zeit in aller Munde. Viele Therapeuten bieten sie an und  ebenso viele Patienten erhoffen sich wahre Wunderdinge davon. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff und worauf muss man achten, wenn man sich in die Hände eines Osteopathen begibt.

Im deutschsprachigen Raum versteht man unter dem Begriff Osteopathie verschiedene Formen von Diagnose- und Therapiemöglichkeiten reversibler Funktionsstörungen des aktiven (Muskel, Gelenke) und des passiven (Knochen) Bewegungsapparates.  Bei der Osteopathie werden Subluxationen (kleine Verschiebungen) von Gelenken und Muskelansätzen gelöst, die Einklemmungen von Nervenwurzelfasern verursachen können. Diese Subluxationen werden im Rahmen der osteopathischen Untersuchung und Behandlung erkannt. Sie sind verantwortlich  für die körperlichen Symptome wie Schmerz und Fehlhaltung.

Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Heilmethode, bei der die Hände des Therapeuten eine entscheidende Aufgabe erfüllen: Diagnostik und Therapie an allen Organsystemen des menschlichen Körpers.  In Europa bieten viele Gesellschaften  eine Ausbildung zum „Osteopathen“ an, wobei die Qualität recht unterschiedlich ist.

Die Deutsch-amerikanische Akademie für Osteopathie (DAAO) ist die einzige rein ärztliche Fachgesellschaft in Deutschland, die ein aufwendiges, mehrmonatiges Curriculum durchführt.

Fachärzte aus Deutschland, dem europäischem und dem nordamerikanischen Ausland halten  Seminare und Praktika, in denen sie anatomisch-naturwissenschaftlichen Grundlagen ebenso vermittelt werden, wie praktische Tipps und Kniffe. Voraussetzung zur Teilnahme ist eine abgeschlossen Ausbildung in Manueller Medizin“ (vulgo Chirotherapie).

Dr. Erben von der orthopädisch-chirurgischen Praxis ist Mitglied dieser Gesellschaft und hat die Ausbildung zum ärztlichen Osteopathen abgeschlossen.

Osteopathische Medizin

Die Osteopathie ist eine manualmedizinische Methode, die der amerikanische Arzt Dr. A.T.Still im Jahre 1874 begründete. Der Grundgedanke der Osteopathie geht davon aus das der Körper eine Einheit bildet und geht von ihm innewohnenden Selbstheilungskräften aus. Diese stehen in gegenseitiger Abhängigkeit von Struktur und Funktion. Osteopathen unterteilen den Körper in drei zusammengehörige anatomische Systeme:

  • Das parietale System
  • Das viszerale System
  • Das craniale System.

Die osteopathische Behandlung zielt darauf ab, eingeschränkte Beweglichkeiten ( = osteopathische Läsion) aufzuspüren und zu verbessern bzw. zu beseitigen. Dabei werden nicht nur Störungen im Bereich des Skeletts, der Gelenke und der Muskulatur, sondern auch der inneren Organe, der Faszien, des Gefäß- und Nervensystems, sowie des Lymphsystems berücksichtigt. Insofern beschreibt die Osteopathie einen ganzheitlichen Therapieansatz , um Gesundheit und Krankheit zu erklären.

Die Osteopathie hat mit anderen Methoden wie der Chiropraxis und der manuellen Medizin viele Gemeinsamkeiten, allerdings beschränkt sie sich nicht nur auf das Knochen- und Gelenkssystem, sondern bezieht auch innere (viszerale) Erkrankungen ein. Über craniosakrale Techniken eröffnet sich ein weiterer Zugang zu häufig chronisch verlaufenden Erkrankungen.

Die osteopathische Manualmedizin spürt Blockaden, Bewegungsverluste, Fehlspannungen und schmerzhafte Reflexpunkte (Tender points) auf und beseitigt diese durch gezielte Gewebemobilisationen und –manipulationen. In der Osteopathie besteht eine erweiterte Vorstellung von gelenkigen Verbindungen, indem darunter alle Strukturen, die aufeinandertreffen und sich in irgendeiner Form, sei es aktiv oder passiv, bewegen, als Gelenk verstanden werden. In diesem Zusammenhang fordert die osteopathische Medizin die uneingeschränkte Beweglichkeit der Gelenke und den freien Fluss der Körperflüssigkeiten, namentlich der Lymphe.

Die osteopathische Läsion, auch als somatische Dysfunktion bezeichnet, steht im Mittelpunkt der Diagnose und der Therapie. Als Primärläsion wird diejenige Störung bezeichnet, die am Anfang der Beschwerdekette steht und die durch die körpereigenen Regulationskräfte nicht ausreichend kompensiert werden kann. Nachfolgende Störungen (Sekundärläsionen) können dann den Körper endgültig überfordern und zunehmende Krankheitssymptome verursachen.

Der Osteopath versucht die Primärläsion aufzufinden und stufenweise diese und die Folgeläsionen aufzulösen. Dabei versteht er sich nicht als Heiler, sondern als Therapeut, der heilende Körperprozesse an entscheidenden Stellen anstößt.  Ganz dem Prinzip von A.T.Still folgend:

„Suche die Läsion, behandele die Läsion, lasse die Läsion in Ruhe!“

 Arbeitsunfälle

Arbeitsunfälle sind die Unfälle, die versicherte Personen infolge der versicherten Tätigkeit erleiden. Und die gesetzliche Unfallversicherung bietet Schutz bei der Ausübung dieser Tätigkeiten.

Eine der wichtigsten Aufgaben der gesetzlichen Unfallversicherung ist es, Unfälle zu verhüten. Leider gelingt das nicht immer. Kommt es doch zu einem Arbeitsunfall, sind die Betroffenen durch ein komplettes Betreuungs- und Entschädigungssystem der Unfallversicherungsträger abgesichert.

Der Begriff Arbeitsunfall bezieht sich nicht allein auf Unfälle, die Beschäftigte während ihrer Arbeitstätigkeit erleiden. Er ist weiter gefasst. Das liegt daran, dass sich der Kreis der Versicherten in der gesetzlichen Unfallversicherung im Laufe ihres Bestehens erweitert hat.

Heute sind nicht nur Arbeitnehmer bei ihren beruflichen Tätigkeiten versichert, sondern auch viele andere Personengruppen. Zum Beispiel Schüler und Schülerinnen während ihres Schulbesuchs, Kinder in einer Kindertagesstätte oder Menschen, die erste Hilfe geleistet haben nach einem Verkehrsunfall.

Ob ein Koch sich in der Küche die Hand verbrennt oder eine Schülerin sich beim Fußballspiel im Sportunterricht ein Bein bricht – beides ist versicherungsrechtlich ein Arbeitsunfall. Das gilt im übrigen auch für Unfälle bei vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten.

Grundsätzlich gilt: Nach einem Arbeits- oder Wegeunfall müssen Verletzte einen Durchgangsarzt (D-Arzt) aufsuchen. Auf diese Weise stellen wir sicher, dass unsere Versicherten schnell die bestmögliche Behandlung erhalten. Wir als Durchgangsärzte sind Fachärzte für Chirurgie oder Orthopädie mit besonderen Kenntnissen und Erfahrungen auf dem Gebiet der Unfallmedizin. Sie müssen neben der erforderlichen personellen, räumlichen und medizinisch-technischen Praxisausstattung eine ständige unfallärztliche Bereitschaft gewährleisten.

Wir führen die fachärztliche Erstversorgung durch und entscheiden, ob eine Weiterbehandlung durch den Hausarzt ausreicht oder ob eine fachärztliche Behandlung notwendig ist oder ob wir eine in eine entsprechend ausgestattete Klinik veranlassen.

Wer nach einem Arbeitsunfall jedoch länger als eine Woche behandelt wird oder auch am Tag nach dem Unfall noch arbeitsunfähig ist, muss zum Durchgangsarzt überwiesen werden. Auch wenn Heil- oder Hilfsmittel verordnet werden müssen oder es sich um eine Wiedererkrankung aufgrund von Unfallfolgen handelt, muss der Verletzte einen D-Arzt aufsuchen.