Prävention

Wir möchten nicht nur Ihre akuten Beschwerden behandeln, sondern auch langfristige Lösungen für Ihre orthopädischen Probleme finden. Deshalb legen wir großen Wert auf Prävention und beraten Sie gerne zu Maßnahmen zur Vorbeugung von Verletzungen und Erkrankungen des Bewegungsapparats.

Als Prävention bezeichnet man vorbeugende Maßnahmen, die geeignet sind, den Eintritt einer Krankheit zu verhindern oder zu verzögern oder die Krankheitsfolgen abzuschwächen.

In unserer Praxis bieten wir Ihnen mit unserem Team verschiedene unterschiedliche Maßnahmen der orthopädischen und chirurgischen Primär- und Sekundärprävention an.

Knorpelprotektive Therapie

Unter Knorpelprothektiver Therapie verstehen wir mehr als nur die Injektion mit sogenannter Gelenkschmiere (Hyaluronsäure) in die betroffenen Gelenke. Es geht um die Betrachtung des gesamten Stütz- und Bewegungsapparates, Beurteilung von Fehlstellungen, Erfassen einen persönlichen Risikoprofils, Labor- und Entzündungsdiagnostik und die Beratung bei Sport und Lebensführung.

Manualtherapeutische und osteopathische Untersuchungstechniken
Osteopathie

Der Begriff Osteopathie ist zur  Zeit in aller Munde. Viele Therapeuten bieten sie an und  ebenso viele Patienten erhoffen sich wahre Wunderdinge davon. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff und worauf muss man achten, wenn man sich in die Hände eines Osteopathen begibt.

Im deutschsprachigen Raum versteht man unter dem Begriff Osteopathie verschiedene Formen von Diagnose- und Therapiemöglichkeiten reversibler Funktionsstörungen des aktiven (Muskel, Gelenke) und des passiven (Knochen) Bewegungsapparates.  Bei der Osteopathie werden Subluxationen (kleine Verschiebungen) von Gelenken und Muskelansätzen gelöst, die Einklemmungen von Nervenwurzelfasern verursachen können. Diese Subluxationen werden im Rahmen der osteopathischen Untersuchung und Behandlung erkannt. Sie sind verantwortlich  für die körperlichen Symptome wie Schmerz und Fehlhaltung.

Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Heilmethode, bei der die Hände des Therapeuten eine entscheidende Aufgabe erfüllen: Diagnostik und Therapie an allen Organsystemen des menschlichen Körpers.  In Europa bieten viele Gesellschaften  eine Ausbildung zum „Osteopathen“ an, wobei die Qualität recht unterschiedlich ist.

Die Deutsch-amerikanische Akademie für Osteopathie (DAAO) ist die einzige rein ärztliche Fachgesellschaft in Deutschland, die ein aufwendiges, mehrmonatiges Curriculum durchführt.

Fachärzte aus Deutschland, dem europäischem und dem nordamerikanischen Ausland halten  Seminare und Praktika, in denen sie anatomisch-naturwissenschaftlichen Grundlagen ebenso vermittelt werden, wie praktische Tipps und Kniffe. Voraussetzung zur Teilnahme ist eine abgeschlossen Ausbildung in Manueller Medizin“ (vulgo Chirotherapie).

Osteopathische Medizin

Die Osteopathie ist eine manualmedizinische Methode, die der amerikanische Arzt Dr. A.T.Still im Jahre 1874 begründete. Der Grundgedanke der Osteopathie geht davon aus das der Körper eine Einheit bildet und geht von ihm innewohnenden Selbstheilungskräften aus. Diese stehen in gegenseitiger Abhängigkeit von Struktur und Funktion. Osteopathen unterteilen den Körper in drei zusammengehörige anatomische Systeme:

  • Das parietale System
  • Das viszerale System
  • Das craniale System.

Die osteopathische Behandlung zielt darauf ab, eingeschränkte Beweglichkeiten ( = osteopathische Läsion) aufzuspüren und zu verbessern bzw. zu beseitigen. Dabei werden nicht nur Störungen im Bereich des Skeletts, der Gelenke und der Muskulatur, sondern auch der inneren Organe, der Faszien, des Gefäß- und Nervensystems, sowie des Lymphsystems berücksichtigt. Insofern beschreibt die Osteopathie einen ganzheitlichen Therapieansatz , um Gesundheit und Krankheit zu erklären.

Die Osteopathie hat mit anderen Methoden wie der Chiropraxis und der manuellen Medizin viele Gemeinsamkeiten, allerdings beschränkt sie sich nicht nur auf das Knochen- und Gelenkssystem, sondern bezieht auch innere (viszerale) Erkrankungen ein. Über craniosakrale Techniken eröffnet sich ein weiterer Zugang zu häufig chronisch verlaufenden Erkrankungen.

Die osteopathische Manualmedizin spürt Blockaden, Bewegungsverluste, Fehlspannungen und schmerzhafte Reflexpunkte (Tender points) auf und beseitigt diese durch gezielte Gewebemobilisationen und –manipulationen. In der Osteopathie besteht eine erweiterte Vorstellung von gelenkigen Verbindungen, indem darunter alle Strukturen, die aufeinandertreffen und sich in irgendeiner Form, sei es aktiv oder passiv, bewegen, als Gelenk verstanden werden. In diesem Zusammenhang fordert die osteopathische Medizin die uneingeschränkte Beweglichkeit der Gelenke und den freien Fluss der Körperflüssigkeiten, namentlich der Lymphe.

Die osteopathische Läsion, auch als somatische Dysfunktion bezeichnet, steht im Mittelpunkt der Diagnose und der Therapie. Als Primärläsion wird diejenige Störung bezeichnet, die am Anfang der Beschwerdekette steht und die durch die körpereigenen Regulationskräfte nicht ausreichend kompensiert werden kann. Nachfolgende Störungen (Sekundärläsionen) können dann den Körper endgültig überfordern und zunehmende Krankheitssymptome verursachen.

Der Osteopath versucht die Primärläsion aufzufinden und stufenweise diese und die Folgeläsionen aufzulösen. Dabei versteht er sich nicht als Heiler, sondern als Therapeut, der heilende Körperprozesse an entscheidenden Stellen anstößt.  Ganz dem Prinzip von A.T.Still folgend:

„Suche die Läsion, behandele die Läsion, lasse die Läsion in Ruhe!“

 Laufbandanalyse

Jeder Fuß und Gang aber auch jeder Laufstil ist einzigartig. Viele funktionelle Probleme beim Laufen zeigen sich nicht bei einer normalen Untersuchung. Daher bieten  wir eine videobasierte Laufbandanalyse an.

Durch die Videoanalyse werden die drei Phasen der Laufbewegung (Lande-, Stütz, und Abdruckphase) aufgezeichnet und eventuelle Fuß- und Beinachsenfehlstellungen deutlich gemacht.

Unsere Analysesoftware bietet neben einer Aufnahme und Analyse von 2 Seiten,  auch zusätzlich eine Fußdruckanalyse die eine umfassende professionelle Auswertung möglich macht. Das Laufband ermöglicht dabei ein nahezu natürliches Gang- und Laufbild .

Diese Analyse ist die Voraussetzung für unsere Therapieempfehlungen und ggf. auch weitere Diagnostik. Auch eine Empfehlung von entsprechenden Laufschuhen ist möglich.

Begleitet wird unsere Laufbandanalyse von einem professionellen Sportwissenschaftler. Die Auswertung der Laufbandanalyse erfolgt gemeinsam mit dem behandelnden Arzt.

Einleitung und Begleitung von medizinischer Rehabilitation

Wir sind zugelassen für die Beantragung und Begleitung von medizinischer Rehabilitation und Ansprechpartner für Ihre Fragen.

Allgemeine Regelungen für das Recht der Rehabilitation und der Teilhabe behinderter Menschen sind im Neuntem Buch Sozialgesetzbuch (SGB IX) geregelt.

Reha-Träger können gem. § 6 SGB IX die gesetzlichen Krankenkassen, die Bundesagentur für Arbeit, die gesetzliche Unfallversicherung , die gesetzliche Rentenversicherung, die Träger der Kriegsopferversorgung und der Kriegsopferfürsorge, die Träger der öffentlichen Jugendhilfe sowie die Sozialhilfeträger sein.

Mögliche Leistungen sind gem. § 5 SGB IX Leistungen zur medizinischen Rehabilitation, zur Teilhabe am Arbeitsleben, unterhaltssichernde und andere ergänzende Leistungen sowie Leistungen zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft.

Welcher Träger für welche Leistung im Einzelfall zuständig ist, hängt von dem Grund und dem Ziel der jeweiligen Reha-Maßnahme ab. Reicht beispielsweise eine ambulante Krankenbehandlung nicht aus, erbringt die Krankenkasse nach § 40 SGB V Leistungen zur ambulanten oder stationären Rehabilitation.

Nach einem Arbeitsunfall ist die gesetzliche Unfallversicherung für Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben oder zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft zuständig (§ 35, § 39 SGB VII).

Um den Auswirkungen einer Krankheit auf die Erwerbsfähigkeit entgegenzuwirken, erbringt die gesetzliche Rentenversicherung Leistungen zur medizinischen Rehabilitation und Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (§ 9, § 10 SGB VI).

Die sogenannte stufenweise Wiedereingliederung wird im Hausgebrauch auch oft „Hamburger Modell“ genannt (§ 74 SGB V, § 28 SGB IX). Oft wird diese Maßnahme  nach einer länger andauernden Arbeitsunfähigkeit für die Zeit danach empfohlen. So wird eine stufenweise Wiedereingliederung in das Arbeitsleben nach längerer krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit ermöglicht. Es kann sowohl von Arbeitern und Angestellten als auch von Beamten in Anspruch genommen werden.

Vorbeugen ist besser als Leiden ?

Die nachfolgende Info beinhaltet allgemeine Empfehlungen und Tipps und ersetzt natürlich nicht die  ärztliche Untersuchung und Beratung beim Facharzt.

Gut für den Rücken:

Bewegung:
Soweit möglich: viel gehen. So flott und gleichmäßig gehen, wie die Schmerzen es erlauben. Evtl. auch leichte Gymnastikübungen (siehe unser Übungsblatt) und Schwimmen. Keine Bewegungen durchführen, die Schmerzen, Kribbeln oder Unbehagen auslösen.

Wärme:
Keine Hitze, sondern angenehme wohlige Wärme. Z.B. mittels aufgewärmtem Körnerkissen, elektrischer Heizdecke auf niedriger Stufe, Rotlichtlampe in genügendem Abstand zur Haut von ca. 50 cm, warm duschen oder warm baden, Sauna und natürlich warm anziehen, d.h. die Schulter- Nackenregion und/oder den Lendenwirbelbereich bis zum Gesäß warm und geschützt halten.

Wärmende Salben und wärmende Pflaster, Heilwärmer u.Ä. können auch helfen, haben den Vorteil, dass man sich mit ihnen bewegen kann, den Nachteil der Kosten und selten auftretender Hautunverträglichkeiten. Keine Wärme anwenden bei Hautverletzungen, Verbrennungen oder Hautausschlägen!

Schlecht für den Rücken:

Bücken, Heben, Tragen, vor allem, wenn mit gestreckten Beinen und krummen Rücken getragen wird.

Sitzen, vor allem langes Sitzen. Beim Sitzen wird der untere Teil der Wirbelsäule ungünstig belastet, im oberen Bereich der Wirbelsäule neigen wir dazu „einzusacken“.

Kälte, Durchzug, Wind. Also mit den oben genannten Maßnahmen schützen!

Einseitige Körperhaltung, sich wiederholende Bewegungsabläufe ohne Ausgleichs-bewegungen.

Vorsorge / Prophylaxe:

Stärkung der Bauch- und Rückenmuskulatur durch gezielte Übungen, Rückenschule, Wirbelsäulengymnastik, Schwimmen, Fitnesstraining, Walken/Joggen, rückengerechtes Arbeiten und Berücksichtigung der o.g. günstigen Maßnahmen.

Normgewicht halten / erreichen

Ausgewogene Ernährung

Alarmzeichen:

Lähmungen: Kraftverlust oder Verlust der Kontrolle, z.B. im Bereich eines Fußes, des Oberschenkels oder der Hand.

Kein Empfinden in einer Region der Haut: d.h. Berührungen oder Temperatur werden auf der Haut nicht erkannt.

Unkontrollierter Stuhlabgang oder Wasserlassen

In diesen Fällen sollte sofort ein orthopädischer Facharzt oder eine orthopädische Klinik aufgesucht werden.