Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KVH) fordert von der Politik verbindliche Aussagen dazu, welches Gesundheitssystem in Zukunft die medizinische Versorgung der Bevölkerung sicherstellen soll. Dass dies auch weiterhin wohnortnah durch die ambulante Versorgung geschieht, daran mehren sich bei Kennern der Materie immer mehr Zweifel. Auch deshalb werden sich am 30. November 2022 wieder zahlreiche Praxen am nächsten landesweiten Protesttag beteiligen.

Das muss man nüchtern konstatieren, denn wir Niedergelassene kommen in fast allem, was von ihm zu hören ist, allenfalls am Rande vor. Dass damit ein bewährtes und vom Ausland beneidetes System ohne Not zerstört wird, müssen die Entscheider verantworten. Aber wer uns konsequent missachtet, uns bei Hilfsleistungen außen vorlässt und auch keinerlei Zukunftsperspektive kommuniziert, in der wir Niedergelassenen mit an Bord sind, sendet eindeutige Signale aus. An dieser Stelle ist nun den Patientinnen und Patienten, aber auch uns Niedergelassenen gegenüber, Ehrlichkeit gefragt. Denn das Szenario, das auf uns zukommt, wird geprägt sein von viel längeren Wartezeiten, von überfüllten Kliniken und deutlich weiteren Wegen. Nur sollte die Politik so fair sein, dies auch der Bevölkerung zu erklären. Wir werden uns, genau wie unsere Kolleginnen und Kollegen, mit allem, was wir haben, gegen diese falsche Weichenstellung wehren.“

Natürlich ist den Kolleginnen und Kollegen und uns bewusst, dass Praxisschließungen auch die Patientinnen und Patienten treffen. Wir als ambulante Versorgung werden aber durch die Politik gezwungen, uns zu wehren. Und bei aller Fürsorge für unsere Patientinnen und Patienten: Es muss nun ein für alle Male und unmissverständlich klar werden, dass sich die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte und die Psychotherapeutinnen und -therapeuten dieses Bashing nicht länger gefallen lassen. Dabei geht es nicht nur um die Kolleginnen und Kollegen, sondern schlichtweg um die ambulante Patientenversorgung der Zukunft. Denn unter den aktuellen, durch politische Ignoranz geprägten Umständen, werden junge Medizinerinnen und Mediziner kaum mehr den Weg in die Niederlassung einschlagen.“

Am 30. November 2022 findet daher der nächste landesweite Protesttag in der ambulanten Versorgung statt, an dem Praxen geschlossen bleiben, um gegen mangelnde Wertschätzung, inakzeptables Verhalten von Politik und Krankenkassen sowie fehlende Unterstützung in existenziell bedrohlichen Zeiten zu protestieren.

Wir nutzen den Protesttag für eine interne Fortbildung in unserer Praxis

Wir bitten um Ihr Verständnis

Das TEAM der OCP mit allen Ärzten und MFA

 

Ihr OCP Team