Sportverletzungen im alpinen Wintersport sind häufig, da dieser Sport hohe Geschwindigkeiten, wechselnde Wetterbedingungen und anspruchsvolles Gelände kombiniert. Die häufigsten Verletzungen resultieren aus Stürzen, Zusammenstößen oder unsachgemäßer Technik. Sie betreffen vor allem die Kniegelenke, aber auch andere Körperbereiche sind häufiger betroffen.
Hier ist eine Übersicht über die häufigsten Verletzungen die beim Ski alpin und Snowboard auftreten.
Die häufigsten Verletzungen im alpinen Skisport sind:
1.Knieverletzungen
•Kreuzbandriss (vorderes oder hinteres Kreuzband)
•Innen- oder Außenbandverletzungen
•Meniskusschäden
2.Schulter- und Armverletzungen
•Schulterluxationen (Auskugeln der Schulter)
•Schlüsselbeinbrüche
•Oberarmfrakturen
3.Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen
•Gehirnerschütterungen
•Schädel-Hirn-Trauma (bei schwereren Unfällen)
•Wirbelbrüche oder -prellungen
4.Hand- und Handgelenksverletzungen
•Skidaumen (Verletzung des Daumenseitenbandes durch den Skistock)
•Brüche oder Prellungen der Handgelenke
5.Unterschenkel- und Fußverletzungen
•Frakturen des Schien- oder Wadenbeins
•Sprunggelenksverletzungen
6.Weichteilverletzungen
•Prellungen und Blutergüsse
•Muskelzerrungen
• Platz-und Schnittwunden
Mögliche Verletzungsursachen dabei sind :
•Technikfehler: Falsche Haltung, unzureichendes Training
•Übermüdung: Nachlassende Konzentration am Ende eines Skitags
•Ausrüstung: Nicht korrekt eingestellte Bindungen oder unpassendes Material
•Wetter- und Pistenbedingungen: Eisige, zu harte oder zu weiche Pisten
Tipps zur Vermeidung (Prävention) von Verletzungen:
1.Richtige Ausrüstung
•Helm tragen, Skibrillen nutzen
•Gut sitzende Skischuhe
•Regelmäßige Kontrolle der Skibindungen
2.Technik und Training
•Professioneller Unterricht, besonders für Anfänger
•Regelmäßiges Training zur Stärkung der Knie- und Rumpfmuskulatur
3.Aufwärmen und Dehnen
•Vor dem Skifahren Muskeln aufwärmen und dehnen
4.Risikomanagement
•Langsameres Fahren auf unbekannten oder schwierigen Pisten
•Pausen einlegen, um Übermüdung zu vermeiden
5.Sicherheitsmaßnahmen
•Den Schwierigkeitsgrad der Piste an das eigene Können anpassen
•Respektvolle Fahrweise, um Kollisionen zu vermeiden
Falls eine Verletzung auftritt, ist eine schnelle Erstversorgung (z. B. Ruhigstellung, Kühlung) Wundversorgung (Verband) entscheidend, bevor professionelle medizinische Hilfe hinzugezogen wird.
Die Behandlung von Verletzungen im alpinen Ski- und Snowboardsport hängt von der Art und Schwere der Verletzung ab. Hier sind verkürzt die häufigsten und wichtigsten Behandlungsansätze exemplarisch dargestellt:
1. Akutversorgung (PECH-Regel)
Für viele Verletzungen gilt die PECH-Regel als Erstmaßnahme:
•Pause: Sofortige Unterbrechung der Aktivität, um weitere Schäden zu vermeiden.
•Eis: Kühlung zur Schmerzlinderung und Eindämmung von Schwellungen (z. B. mit einem Kühlpack).
•Compression: Leichte Kompression mit einem Verband, um Schwellungen zu reduzieren.
•Hochlagern: Die verletzte Stelle über Herzhöhe bringen, um die Durchblutung und Schwellung zu kontrollieren.
2. Behandlung häufiger Verletzungen
Knieverletzungen
Kreuzbandriss:
•Ruhigstellung, Physiotherapie zur Wiederherstellung der Stabilität.
•Bei schweren Fällen operative Rekonstruktion des Bandes.
Meniskusschaden:
•Schonung und Physiotherapie.
•Arthroskopische Operation bei schweren Schäden.
Bänderdehnung/-riss:
•Ruhigstellung mit Orthesen, Physiotherapie.
Schulterverletzungen
Schulterluxation:
•Einrenken durch einen Arzt, Ruhigstellung mit einer Schlinge.
•Physiotherapie zur Stabilisierung.
Schlüsselbeinbruch:
•Ruhigstellung, oft mit einem Rucksackverband.
•Operative Fixierung bei komplizierten Brüchen.
Kopfverletzungen
Gehirnerschütterung:
•Ruhe, Überwachung der Symptome (Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen).
•Bei Bewusstlosigkeit oder anhaltenden Symptomen ärztliche Überwachung.
Schädel-Hirn-Trauma:
•Notfallversorgung, Transport in ein Krankenhaus.
Hand- und Handgelenksverletzungen
Skidaumen:
•Ruhigstellung mit einer Schiene, operative Behandlung bei Bänderrissen.
Brüche:
•Gipsverband, eventuell operative Stabilisierung.
Unterschenkel- und Fußverletzungen
Knochenbrüche:
•Ruhigstellung mit Schiene oder Gips.
•Operation bei komplizierten Brüchen (z. B. Schrauben oder Platten).
Bänderdehnungen:
•Kühlen, Bandagen, Physiotherapie.
Weichteilverletzungen
Prellungen:
•Kühlung, Schonung, Schmerzmittel.
Muskelzerrungen:
•Ruhe, leichte Dehnung nach Abklingen des Schmerzes
Platz-Schnittwunden:
• Steriler Verband, Pflaster, ggf. Wundnaht erforderlich
3. Rehabilitation
•Physiotherapie: Wichtig zur Wiederherstellung von Kraft, Beweglichkeit und Stabilität.
•Muskelaufbau: Besonders wichtig bei Knieverletzungen und nach Ruhigstellungen.
•Ergotherapie: Bei Verletzungen, die die Funktion der Hände oder Arme beeinträchtigen.
•Sportartspezifisches Training: Zur Vorbereitung auf die Rückkehr in den Wintersport.
4. Chirurgische Maßnahmen
In schweren Fällen (z. B. komplizierte Brüche, vollständige Bänderrisse) kann eine Operation notwendig sein. Postoperative Betreuung und Physiotherapie sind hier essenziell.
5. Medikamentöse Behandlung
•Schmerzmittel (z. B. Ibuprofen, Paracetamol) zur Schmerzlinderung.
•Entzündungshemmende Medikamente bei Schwellungen.
•Injektionenbehandlungen (PRP, Hyaluronsäure)
6. Psychologische Unterstützung
Nach schweren Verletzungen kann die Rückkehr in den Sport psychisch belastend sein. Mentaltraining oder Gespräche mit einem Sportpsychologen können helfen.
Fazit:
Die korrekte Behandlung erfordert, gerade auch nach dem Urlaub, ein erfahrenes Team von Fachärzten für Orthopädie und Unfallchirurgie, Sportmedizinern und Spezialisten für Rehabilitation.
Somit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer vollständigen Genesung und das Risiko von Langzeitfolgen wird minimiert.
Auch müssen und sollten nicht alle Verletzungen unbedingt primär im Urlaubsgebiet operativ behandelt werden.
Für die Behandlung Ihrer Sportverletzung sind wir als Ihre Spezialisten für Sie da .
Wir wünschen Ihnen eine sportliche verletzungsfreie alpine Skisaison.
Ihr OCP Team
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